2014 OEH unterstützt Flüchtlinge

merkur.de 15.09.2014


Geld- und Sachspenden



Osteuropahilfe unterstützt Flüchtlinge in der Ukraine


Bad Tölz-Wolfratshausen/Starnberg - Hilfe für die Ukraine: In Brody wurden Flüchtlinge aus dem Osten des Landes aufgenommen. Die Osteuropahilfe unterstützt die Menschen mit Geld- und Sachspenden.

In der Ostukraine tobt der Krieg, Bewohner der umkämpften Gebiete flüchten in sicherere Teile des Landes. 27 von ihnen kamen in Brody an. Der Leiter der dortigen Resozialisierungskommune für Strafentlassene, Igor Gnat, hat sie aufgenommen. Unterstützt wird er von der Osteuropahilfe der Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen und Starnberg.


Eine fünfköpfige Gruppe der Osteuropahilfe besuchte Brody und Lemberg im westlichen Teil der Ukraine - darunter Roderich von Pilar aus Berg. Sie übergaben 2000 Euro, drei Kisten mit Werkzeugen und ein Paket mit Arbeitskleidung. Dies alles war nach einem kurzfristigen Spendenaufruf des Vereins zusammengekommen. Zudem hat die Stadt Wolfratshausen, die mit Brody eine Freundschaft pflegt, Gnat eine Spende in Höhe von 500 Euro zukommen lassen.

Der Leiter der Resozialisierungskommune hatte den ersten Stock eines nicht bezugsfertigen Hauses renoviert. Der Wohnraum auf dem Gelände der Kolchose - ein landwirtschaftlicher Großbetrieb in der ehemaligen Sowjetunion - steht nun den 27 Flüchtlingen zur Verfügung. Wie lange die Menschen aus dem Kriegsgebiet in der Ostukraine bleiben, hänge von der gegenwärtig nicht absehbaren Entwicklung in ihrer Heimat ab, teilte die Osteuropahilfe mit. Es werde aber mit einem längeren Aufenthalt gerechnet, da die Kinder der Flüchtlinge seit vergangener Woche die Schulen in Brody besuchen.


Dass sich das Land im Kriegszustand befindet, das hat die Delegation der Osteuropahilfe auch in der Westukraine gemerkt. So würden in den Osten geschickte Soldaten, Reservisten und Freiwillige nicht mehr zurückkehren. Dies hat Auswirkungen auf das vom Verein unterstützte Straßenkinderprojekt „Oberrih“. Von den sieben im Kriegsgebiet eingesetzten Mitgliedern der Gruppe ist der 21-jährige Stefan Hunko gefallen und in Brody unter großer Beteiligung der Bevölkerung beerdigt worden.

Die Osteuropahilfe wurde 1989 zur Unterstützung von DDR-Flüchtlingen gegründet. Ziel ist es, sich für Bedürftige in den Nachfolgestaaten des auseinandergefallenen Ostblocks einzusetzen und humanitäre Hilfe zu leisten.

Florian Schörner

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