Jahresbericht 2022

Jahresbericht 2022

 

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Einschränkungen erreichte uns im Jahr 2022 eine weitaus größere Katastrophe. Der russische Angriffskrieg begann am 24. Februar und dauert bis zum heutigen Datum an. Entsprechend haben sich unsere Aufgaben verändert und den Herausforderungen für ein Land im Krieg angepasst.

 

Krieg in der Ukraine. Diese Nachricht hat uns – wie so viele - kalt erwischt. Obwohl Ahnungen und Befürchtungen durchaus im Raum waren und der russische Aufmarsch an den Grenzen der Ukraine eine deutliche Drohung war. Vom ersten Tag an war unser Büro Anlaufstelle für Anfragen aus unserem ganzen Einzugsgebiet, sowohl was Spenden von Hilfsgütern, als auch Angebote von Unterkünften bzw. die Suche danach betraf. Nach acht Wochen, in denen wir diese Angebote angenommen und bestmöglich weitergegeben haben, wurde die „Wohnungsvermittlung“ an die zuständigen Stellen (Landratsämter, Gemeinden) abgegeben.

 

Hilfsgüter. Insgesamt wurden 27mal Hilfsgüter auf die Reise geschickt, darunter einige per Lkw, meistens mit Kleintransportern. Nicht nur die Zahl der Transporte hat sich vervielfacht, auch die gelieferten Hilfsgüter sind anderer Art als früher. Zu Beginn des Krieges wurden medizinische Gegenstände angefordert, über deren Verwendung und Bezugsquellen wir uns erst kundig machen mussten. Wir mussten auch feststellen, dass zu diesem Zeitpunkt viele dieser Sachen nicht oder nur in kleinen Mengen lieferbar waren. Im Laufe der Monate hat sich dies verändert, die Produktion (z. B. Tourniquets) wurde verstärkt und so können wir auch größere Mengen einkaufen und liefern. Waren vor ein paar Monaten noch Generatoren am Wichtigsten, sind durch die wieder stabilere Stromversorgung Powerstationen (Akkus) und Powerbanks gefragt. An Kleidung sowohl für die Einsatzkräfte und Freiwilligen und die Flüchtlinge ist nach wie vor alles was warm hält gefragt. Dazu Winter-Schlafsäcke, Wolldecken, Hand- und Fußwärmer, Gas-Campingkocher, usw. Jeder Transport wird mit den notwendigen Papieren ausgestattet, um einen problemlosen Grenzübergang zu ermöglichen.

 

Spenden. Unser Verein lebt von Spenden, seien es Hilfsgüter oder Geldspenden; durch den Krieg ist das Volumen buchstäblich explodiert. Hier war und ist unsere Homepage für viele die erste Informationsquelle. Die vielen Angebote und Anfragen zu bewältigen, ist eine große Herausforderung. Neben den kriegsbedingten neuen Anforderungen haben wir auch alle unsere Organisationen, Einrichtungen und Patenfamilien nicht vergessen. Wir sind dankbar für alles, was wir erhalten haben und dann an die Menschen in der Ukraine weitergeben konnten. Bilder über Spendenaktionen und die Verteilung der Hilfsgüter in der Ukraine finden Sie im Anhang und laufend auf unserer Homepage.

 

Ein herzliches Dankeschön

an alle unsere Mitglieder, Spender, Einzelpersonen 
Vereine und Firmen aus unserem Verbreitungsgebiet,

 die durch ihre großherzigen Gaben 
unsere Hilfe in der Ukraine im letzten Jahr ermöglicht haben.

 

 

 

Unsere Projekte. Das Krankenhaus in Brody erhielt mehrere Lieferungen von Medikamenten und medizinischen Hilfsmitteln. Unser Partner Andrij Gromjak hat guten Kontakt zu Chefarzt Miroslaw Tymus und kann uns den Bedarf direkt melden. Mehrmals erhielten das Jugendprojekt Oberih und die Organisation Prosto Neba Lebensmittelpakete und finanziellen Zuschuss für notwendige Anschaffungen.

Auch für alle Einrichtungen In Pidkamin, die wir bisher betreut haben, haben wir gute Kontakte und ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Wünsche. Im Heim für psychisch Kranke im Kloster wurden weitere Räume saniert, um Platz für Flüchtlinge aus den zerstörten Orten zu schaffen.

Mit Spendengeldern von „Sternstunden“ des Bayrischen Rundfunks haben wir speziell Einrichtungen für Kinder unterstützt. So durften Kinder von Flüchtlingsfamilien aus Brody und Pidkamin einen Ausflug in ein Spielecenter in Rivne unternehmen. Bald nach Beginn des Krieges und den ersten Flüchtlingsströmen innerhalb der Ukraine haben wir einen Transport mit Babynahrung, Windeln und Nahrungsmittel nach Brody geliefert.

Die hörtechnische Versorgung der Kinder im Internat für schwerhörbehinderte Kinder in Pidkamin wurde durch von der Firma Phonak gespendete Hörgeräte gesichert. Die Anpassung erfolgte durch eine eigene Mitarbeiterin des Internats und einem Hörgeräteakustiker aus Ternopil.

Daneben haben alle Organisationen und auch bedürftige Familien die Möglichkeit, im Lager unseres Partners Andrij Gromjak Kleidung, Lebensmittel, Bettwaren, Decken, Inkontinenz- und Hygieneartikel abzuholen.

 

Vereinstreffen haben wir am 19. Mai und am 6. Oktober angeboten. Daneben bemühen wir uns, möglichst viele und aktuelle Information auf der Homepage zu veröffentlichen. Das spart Kapazitäten in unserem Büro. Ein zusätzlicher Postversand war im letzten Jahr nicht zu bewältigen. Mitglieder und Freunde ohne Internetnutzung gingen damit leer aus - wir bitten um Ihr Verständnis. Als Anhang zu diesem Bericht gibt es dafür eine kleine Auswahl an Fotos vom letzten Jahr.

 

Der Vorstand bedankt sich bei allen Mitgliedern, Förderern, Paten und Helfern, die regelmäßig oder punktuell, finanziell oder tatkräftig die Arbeit des Vereins im Jahr 2022 unterstützt und begleitet haben. Er bedankt sich für das entgegengebrachte Vertrauen und hofft auf ein baldiges Ende des Kriegs mit dem Abzug der russischen Besatzer.

 

Maria Reitinger und die Vorstandsmitglieder 
Viktoria Sidorova, Eberhard Hahn, Frank Dopfer, Josef Reitinger

 

 

P.S.:. Auf dem facebook-account Osteuropahilfe Starnberg, Bad Tölz-Wolfratshausen und München e.V. werden auch Nachrichten veröffentlicht.


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