2014 Erhard Hoppe tritt Erbe von Richard Dimbath an

merkur.de 21.11.2014


Osteuropahilfe


Erhard Hoppe tritt Erbe von Richard Dimbath an


Aufkirchen/Wolfratshausen – Die Lage in der Ukraine ist in den Medien omnipräsent. Am schwersten treffen die Auseinandersetzungen die Bevölkerung – somit ist der Verein Osteuropahilfe wichtiger denn je.

Die Mitglieder der Landkreise Starnberg und Bad Tölz-Wolfratshausen fanden sich zu ihrer Jahresversammlung in Aufkirchen zusammen und hatten auch den Vorstand neu zu wählen. Gäste waren Anita Weininger und Serafima Gladkowa-Will. Die Ukrainerinnen sind das Bindeglied zwischen der Hilfe und den Bedürftigen. In jährlich zwei bis fünf Transporten werden die Hilfsgüter nach Brody und Lemberg in die West-Ukraine gefahren. Das geht nicht immer problemlos. „Im März wurde einem Hilfstransport durch eine plötzliche Einfuhrblockade der ukrainischen Behörde die Einfahrt verweigert“, blickte Erhard Hoppe zurück. Die Ladung erreichte erst vier Wochen später ihr Ziel. Die deutschstämmige Ukrainerin Weininger hilft bei den Zoll-Formalitäten. Sie und ihre Kolleginnen vor Ort wissen, wo die Not am größten ist.


Der Verein ist 100 Mitglieder stark und hat einige ständige Aktivitäten wie das Straßenkinder-Projekt „Oberrih“, das Resozialisierungsprojekt für Strafentlassene sowie die Suppenküche installiert. Außerdem versorgt die Osteuropahilfe gut 110 Jugendliche zwischen sechs und 17 Jahren in einer Internatsschule für hörbehinderte Kinder unter anderem mit Hörgeräten. Dort haben die Ehrenamtlichen neuerdings auch eine Zahnarztpraxis etabliert.

In einem Sondertransport lieferte der Verein heuer Geld- und Sachspenden für die Flüchtlinge aus dem Osten des Landes, die im Westen Zuflucht suchten. Mehr oder weniger spontan ist die im Dezember geplante Lieferung eines gesponserten Notstromaggregats für ein Krankenhaus, das die Stromausfälle überbrücken soll.


Die Sponsoren hat das neu gewählte Vorstandsmitglied Friedrich Jacob gewonnen. Der Ingenieur war zweimal mit einer Delegation in der Ukraine und erkannte mit seinem technisch geschulten Auge den Bedarf. Heidrun Opitz vertritt fortan im Vorstand die Frauen. Manchmal brauche es eine Frau, um die im Land unterdrückten Frauen zu unterstützen, sagte Opitz. „Ich möchte ihnen Mut machen und ihr Sprachrohr sein.“

Nach dem Tod des langjährigen Vorsitzenden Richard Dimbath im Mai hatte Hoppe kommissarisch dessen Amt übernommen. Er wurde einstimmig im ersten Vorsitz bestätigt, wie auch sein Stellvertreter Roderich von Pilar.

(mk)

Infos im Internet:

 www.osteuropa-hilfe.de

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