2004 Richard Dimbath wird Ehrenbürger

merkur.de 22.04.2009


Richard Dimbarth wird Ehrenbürger


- VON HANS MORITZ Wolfratshausen - Seit Jahren treibt ihn die Nächstenliebe um. Unzählige Male organisierte er Hilfslieferungen in die Ukraine. Die Stadt Brody hat sich nicht zuletzt dank des Einsatzes "seiner" Osteuropahilfe zur heimlichen Partnerstadt Wolfratshausens entwickelt. Nun bekommt der Initiator all dessen etwas zurück: Am morgigen Mittwoch wird Richard Dimbarth zum Ehrenbürger Brodys ernannt. Zurzeit hält sich eine zehnköpfige Delegation aus Wolfratshausen dort auf.

Brodys Bürgermeister Bogdan Prytulksi sagte bei der Ankunft der Helfer aus dem Westen am Sonntagabend: "Auf diesem Wege möchten wir uns bei allen für die Hilfsbereitschaft bedanken und die Vorreiterrolle Dimbarths hervorheben."

Von diesem Versprechen zeigte sich auch Peter Struzyna überrascht, der bei der Hilfslieferung das Rathaus vertritt. Die Gäste aus Oberbayern werden nicht mit leeren Händen zu dem Festabend erscheinen. Struzyna wird eine stattliche Summe an Prytulski überreichen, die in die Ortskernsanierung fließen soll (wir berichteten).

Am Freitag hatte die Osteuropahilfe ihren weiten Weg in die Ukraine angetreten.

Probleme beim Grenzübertritt

Es war eine beschwerliche Reise. Für die 1500 Kilometer benötigten die zwei Lastwagen von den Johannitern und den Maltesern sowie zwei Busse drei Tage. Erhebliche Schwierigkeiten bekamen Dimbarth und ein weiterer Helfer beim Grenzübertritt von Polen in die Ukraine. Unwissentlich hatten beide die Grenze überquert und wurden daraufhin wie Illegale behandelt. Stundenlang mussten sich das Duo im Niemandsland aufhalten. Erst nach mehrmaliger Bitte der anderen Helfer stimmten die Behörden zu, den Festsitzenden Nahrungsmittel zukommen zu lassen.

Am Sonntagabend gegen 21 Uhr traf der Konvoi in Brody ein. Das dortige Komitee hatte geschlagene zwölf Stunden auf den Hilfstransport gewartet, um ihn dann begeistert zu empfangen.

Gestern früh wurde damit begonnen, die Hilfsgüter abzuladen. Transportiert wurden Möbel, Computer sowie Krankenhaus-Bedarf. Ab heute sollen hörgeschädigten Kindern Hörgeräte angepasst werden. Am Donnerstag oder Freitag dieser Woche wollen die zehn Mitglieder der Osteuropahilfe dann die Heimreise antreten, um möglichst noch am Samstag wieder in Wolfratshausen einzutreffen.

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