2019 PM Delegationsreise OEH Vorstand zurück

Delegationsreise Mai 2019 - OEH Vorstand zurück aus der Ukraine



Pressemitteilung

Die Vorstandsmitglieder der Osteuropahilfe der Landkreise TÖL-WOR und STA sind mit vielen Erlebnissen und Eindrücken aus der Ukraine zurückgekehrt. In den sieben Tagen des Aufenthalts wurden alle Partnerorganisationen, Einzelpersonen und Einrichtungen die bisher unterstützt wurden besucht und bisherige und neue Projekte besprochen. Ein umfassendes und anspruchvolles Programm wurde abgearbeitet.

In Lemberg galt der Besuch den vier Patenkindern, die mit Patengeldern monatlich unterstützt werden. Der Empfang war herzlich, die Mütter haben offen über den Zustand der behinderten Kinder berichtet und gebeten, ihren Dank an die Paten weiterzugeben. Sie haben den weiteren Bedarf der Unterstützung für Hygieneartikel, Lebensmittel und medizinische Hilfe erklärt. Auch die Schwestern des Ordens Miles Jesu, die die Suppenküche betreiben und täglich über 100 Mahlzeiten verteilen, erhielten aus gezielten Spenden eine Geldzuwendung, womit sie Lebensmittel kaufen werden.

In Brody gab es einen Antrittsbesuch beim neuen Landrat Igor Kryskyv, als Bürger von Pidkamin von vielen Begegnungen den Schäftlarnern bestens bekannt. Ein weiterer offizieller Besuch galt Bürgermeister Anatolij Belej, der neben seinem Amt auch Vorsitzender der Wohltätigkeitsstiftung Beregynia ist und der Osteuropahilfe seine Unterstützung und Beratung zugesagt hat. Beregynia betreibt auch die Suppenküche in Brody, die täglich 120 Mahlzeiten für bedürftige Schulkinder, Invaliden und Arme ausgibt und auch von der Osteuropahilfe mit Spendengeldern unterstützt wird.

Zahnarzt Dr. Slavinski erhielt das aus einem Spendenaufruf vorhandene Unterstützungsgeld. Derzeit findet eine Umstrukturierung statt, nach der die Zahnklinik künftig eigenwirtschaftlich arbeiten muss. Die Behandlungskosten für Bedürftige, Invaliden und Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet im Osten werden vom Sozialamt erstattet.

Für die Delegation war der Besuch der Organisation Oberih für Straßenkinder besonders erfreulich, da Andrij Spur, der Sohn des im vergangenen Jahres verstorbenen Leiters Boris Spur, das Projekt übernommen hat und mit einem engagierten Team die Betreuung für Kinder aus schwierigen Verhältnissen weiterhin gewährleistet.

Ein Besuch bei der Resozialisierungskommune von Igor Gnat zeigte die Vielfältigkeit und Weitläufigkeit des Projekts auf. Dort werden entlassene Strafgefangene untergebracht und in verschiedenen Arbeitsbereichen beschäftigt. So gibt es unter anderem Landwirtschaft mit Kühen, Ziegen, Hühnern und Gänsen und Gartenanlagen für die Selbstversorgung und eine Anlage zur Grillkohleherstellung.

Beim Empfang im kleinen Sitzungssaal des Rathauses in Pidkamin hatten die Schäftlarner Delegationsmitglieder ein Wiedersehen mit den ausgemusterten Tischen und Stühlen aus ihrem Rathaus. Schwerpunkt war die Einrichtung für psychisch Kranke im Kloster mit 124 Bewohnern und die Mittelschule. Mit dem Leiter des Internats für hörgeschädigte Kinder, Bogdan Ukrainets wurde die Anschaffung der Hörgeräte für die Kinder des kommenden Schuljahrs besprochen und der Besuch der Hörgeräteakkustiker der Osteuropahilfe vereinbart. Festgestellt wurde, dass in den letzten Jahren viel renoviert wurde. So wurden bei vielen Gebäuden die Fenster und Dächer erneuert, Böden gefliest oder mit neuem Belag versehen. In der Mittelschule sind inzwischen viele Klassenzimmer mit Whiteboards und Beamer ausgestattet. Trotzdem gibt es immer noch viele „Baustellen“. So ist die Mensa der Mittelschule in einem völlig desolaten Zustand und für unsere Begriffe unzumutbar für Schüler und Lehrer. Die Schulleiterin plant die Sanierung dieses Gebäudes mittels eines micro-Projekts. Dabei teilen sich Staat, Gemeinde und die Schule (über Spenden) die Kosten. Hier könnte die Osteuropahilfe den Eigenanteil der Schule teilweise oder ganz übernehmen und bittet dafür um Spenden, sobald es eine Kostenschätzung gibt. Auch für das Heim für psychisch Kranke wurde die Möglichkeit der Unterstützung solch eines micro-Projekts besprochen, um abgeteilte Wohnbereiche für die Bewohner schaffen zu können.

Alle genannten Einrichtungen wurden von der Osteuropahilfe mit Geldbeträgen aus allgemeinen oder gezielten Spenden bedacht.

Nicht zuletzt ist zu berichten vom Besuch bei der Feuerwehr Pidkamin. Es gibt 15 hauptberufliche Feuerwehrmänner, die in drei Schichten eingeteilt sind und einen sehr engagierten Eindruck machten. Die Ausstattung ist nicht zu vergleichen mit der unserer Wehren. So sind beide Einsatzfahrzeuge der Marke SIL sowie alle Ausrüstungsgegenstände noch aus der Sowjetzeit. Bei der Nachfrage, ob es Sinn macht, ausgemustertes Gerät, Fahrzeuge oder Bekleidung von Schäftlarner Wehren zu schicken, war die Antwort: „Alle Fahrzeuge bis 20 Jahre gelten bei uns als neu, alles wird besser sein als das was wir haben.“

 

Beim Vereinstreffen am 6. Juni um 19:30 im Gasthof Löwenbräu in Wolfratshausen wird der Vorstand über die Eindrücke der Reise in Wort und Bild berichten.

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