2020 Jahresbericht

Jahresbericht 2020


Das Jahr 2020 war geprägt durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie, das ist bitter, denn alle persönlichen Kontakte mit unseren Partnern und Freunden in der Ukraine wurden abgesagt.                            

   

Am Gravierendsten ist die verhinderte Reise unserer Hörgeräteakustiker nach Pidkamin. Somit wurden in diesem Jahr auch keine neuen Hörgeräte überbracht. Ein Glück, dass im letzten Jahr mit unserer Unterstützung eine Mitarbeiterin des Internats bei Dr. Sturm in Landshut eine Ausbildung absolvierte, um die laufende hörtechnische Versorgung der Kinder selbst durchführen zu können. 


Erfreulich ist, dass die Kleintransporte ab München fast durchgehend möglich waren. So haben wir viele Hilfsgüter und vor allem die Patengelder und Gelder für Projekte immer rechtzeitig übergeben können. Unter den Hilfsgütern waren 3 Paletten von der Firma Hartmann gespendete Inkontinenzartikel und viele Kartons Verbandmaterial einer Firma in Hamburg, die sowohl bei den großen Einrichtungen wie auch bei einzelnen Familien sehr begehrt waren. Auch die Assoziation der Invaliden wurde bedacht. Mittels 16 Fahrten per Kleintransportern wurden alle Güter direkt nach Brody geliefert und dort innerhalb zwei Tagen an die Empfänger verteilt.     

Im Heim für psychisch Erkrankte in Pidkamin wurde die Wäscherei von Grund auf saniert – das Ergebnis kann sich sehen lassen. Unser Beitrag war ein Teil der Gesamtfinanzierung.

 

Die Mensa der Mittelschule in Pidkamin wurde saniert – zum größten Teil neu aufgebaut – und wird noch neu möbliert. Die Bilder zeigen die Außenwände und die Küche. Der Standard ist zwar mit unseren Vorstellungen nicht vergleichbar, aber wer dieses Gebäude im alten Zustand gesehen hat, kann sich nicht vorstellen, dass man dort täglich an die 300 Schulkinder verköstigt hat. Auch für die Mitarbeiterinnen war der Zustand nach unseren Maßstäben nicht zumutbar. Nicht nur die Schule dankt für die Unterstützung, auch wir sind allen unseren Spendern dankbar, dass wir uns gerade bei diesem Projekt beteiligten konnten.

 

Das Krankenhaus in Pidkamin wird seit Jahren saniert. Zuerst war im letzten Jahr das Dach an der Reihe, da Regenwasser bis in die Erdgeschossräume durchsickerte. Neue Fenster und die Dämmung der Außenwände folgten in diesem Jahr. Auch dafür wurden Spendengelder eingesetzt.

Das Internat für hörgeschädigte Kinder in Pidkamin hat mit OEH Geldern Desinfektionsmittel und Desinfektionsgegenstände angeschafft.

 

In Pidkam gibt es einen sehr jungen Wachkoma-Patienten, der bereits seit letztem Jahr mit Medikamenten zur Beschaffung von in der Ukraine nicht erhältlichen Arznei- und Hilfsmitteln und Geldern unterstützt wird. Derzeit sind wir auf der Suche nach einem „Dynamischen Kompressionssystem“, das für die Durchblutung der Beine große Dienste leisten könnte. Da das Grundgerät neu sehr teuer ist (ca. 2000 €), versuchen wir ein gebrauchtes Gerät ausfindig zu machen. Über Unterstützung bei dieser Suche oder eine Spende für diesen speziellen Zweck würden wir uns sehr freuen. Außerdem haben wir die Krankenakten in München durch eine Klinik für neurologische Erkrankungen prüfen lassen im Hinblick auf neue Erkenntnisse und neue Behandlungsmöglichkeiten. Leider war das Ergebnis nicht so wie erhofft.

 

Seit langem fördert die OEH das Straßenkinderprojekt Oberrih von Andrj Spur in Brody. Auch in diesem Jahr haben wir Gelder für den laufenden Betrieb (Miete, Lebensmittel) übergeben.

 

Patenschaften: Wie bisher werden in Lemberg drei Familien mit vier behinderten Kindern laufend unterstützt. So z.B. studiert unser langjähriges Patenkind Danylo mittlerweile an der Hochschule für Technik und Landwirtschaft in Lwiw, Fakultät für Automatisierung und Computertechnologien und hat die ersten Prüfungen in diesem Jahr erfolgreich abgelegt. Das Studium wird 5 Jahre dauern. Seine Schwester Olenka ist inzwischen 18 Jahre alt. Nachdem der Staat für Erwachsene nur mit Nachweis Kosten für Kranke und Behinderte übernimmt, hat Olenkas Mutter erreicht, dass Olenka in die 1. Invaliditätsgruppe eingestuft wurde. Das bedeutet, dass Therapien und medizinische Versorgung „offiziell lebenslang“ gebührenfrei sind. Aber alles muss beantragt werden und nicht alles wird bewilligt. Switlana und ihr geistig und körperlich schwerstbehinderter Sohn Illja (36) sind weiterhin auf unsere Hilfe angewiesen. Illjas Zustand wird sich nicht mehr verbessern.

 

Die Patenschaften in Brody haben wir auf sechs Empfänger erweitert. Eine neue Patin hat sich gefunden. Dort, wo es noch keine konkreten Paten gibt, übernimmt die OEH den Betrag aus dem allgemeinen Spendentopf. In der Homepage finden Sie dazu nähere Informationen.

 

Angebote für unsere Mitglieder und Freunde waren zwei Vereinstreffen – im Januar und im September. Mit vielen Bildern konnten wir unsere Arbeit den Anwesenden erläutern und konkrete Fragen beantworten. Wir bemühen uns, die Homepage stets aktuell zu halten. Dort veröffentlichen wir Termine und Informationen über Projekte. Auch Nachrichten aus und über die Ukraine und unsere Partnerorte geben wir dort weiter. Gerne nehmen wir Hinweise, wenn etwas überholt, missverständlich oder unrichtig sein sollte. Ebenso werden auf dem facebook-account Osteuropahilfe Starnberg und Bad Tölz-Wolfratshausen e.V. Nachrichten veröffentlicht.

 

Der Vorstand bedankt sich bei allen Mitgliedern, Förderern, Paten und Helfern, die regelmäßig oder punktuell, finanziell oder tatkräftig die Arbeit des Vereins im Jahr 2020 ermöglicht und begleitet haben. Er bedankt sich für das entgegengebrachte Vertrauen und freut sich auf die neuen Projekte und die Begegnungen mit den Menschen in der Ukraine.

 

 

Maria Reitinger und die Vorstandsmitglieder 
Viktoria Sidorova, Eberhard Hahn, Frank Dopfer, Josef Reitinger und Daniel Schranz


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