2022 Auch Iruma sammelt MM

Osteuropahilfe sammelt weiter für Ukraine

20.11.2022

Dominik Stallein



Es ist ein unglaublicher Zusammenhalt. Seit Kriegsbeginn in der Ukraine hat die Osteuropahilfe schon Tonnen an Hilfsgütern über die Grenze gebracht.


Wolfratshausen – Seit Monaten herrscht in Europa Krieg. Im Februar startete Russland seinen Angriffskrieg auf die Ukraine. Das Schicksal der Menschen dort bewegt viele. Eine, die regelmäßig aus erster Hand erfährt, wie es den Ukrainern ergeht, ist Maria Reitinger. Sie ist Vorsitzende der Osteuropahilfe Bad Tölz-Wolfratshausen, München und Starnberg – ein Ehrenamt, das derzeit einem Vollzeitjob gleicht. Denn die Ukrainer brauchen mehr als offene Ohren. Reitinger plant einen Hilfskonvoi nach dem anderen. Wolfratshausen: Osteuropahilfe bringt Hilfsgüter in Ukraine Wie viele Tonnen Hilfsgüter dank der Osteuropahilfe inzwischen über die Grenze gebracht wurden, kann Reitinger nicht beziffern. Über 20 Transporte hat der Verein organisiert und finanziert. Medizinisches Material und Medikamente haben die Ehrenamtlichen gekauft. Die Ausgaben für diese Spenden liegen im sechsstelligen Bereich. Was vor Ort benötigt wird, erfährt Reitinger über WhatsApp. „Wir können gut Kontakt halten“, sagt sie. So bekommt sie zum Beispiel Fotos von Medikamenten, mit denen sie dann die Apotheken in Deutschland durchstöbert. Durch den regelmäßigen Kontakt in die Ukraine bekommt die Schäftlarnerin nicht nur Wunschlisten übermittelt, sondern auch einen Einblick in das Leben im Krieg. „Alle raufen sich zusammen“, sagt sie. Viele Männer kämpften an der Front. „Die, die daheim geblieben sind, helfen den Frauen bei anderen Arbeiten – flicken zum Beispiel Tarnungen aus alten Fußballnetzen und Stoffresten zusammen.“ Oder sie schnüren Essenspakete, die sie an die Front schicken. „Es ist unglaublich, wie die Leute zusammenhalten und miteinander arbeiten“, sagt Reitinger. „Das muss ich fast bewundern – und das alles trotz der Erschütterung, wenn Städte bombardiert werden, wie wir gehört haben.“ Warme Kleidung, Stiefel und Stoffe werden gebraucht Gerade zu Anfang des Kriegs gab es auch Angriffe in der Region um Brody, die Freundschaftsstadt Wolfratshausens. „In den Schulen gibt es jetzt Luftschutzbunker“, weiß Reitinger. Die Kinder wüssten, wie sie sich verhalten müssen, wenn auf einmal die Sirene ertönt. „Alles geht seinen Gang“, der Krieg, die Angst und die schlechten Nachrichten gehörten traurigerweise zum Alltag. Das Wolfratshauser Rathaus hat gegenwärtig keine Meldungen von den Freunden in der Ukraine: „Derzeit liegen keine aktuellen Informationen aus unserer Partnerstadt Brody vor“, erklärte Bürgermeister Klaus Heilinglechner auf eine schriftliche Anfrage unserer Zeitung. Maria Reitinger hält derweil bereits Ausschau nach Hilfsgütern für die nächsten Transporte in die Ukraine. Vor allem warme Kleidung, Stiefel und Stoffe würden gebraucht. Eine aktuelle Liste mit den gewünschten Sammelgütern veröffentlicht der Verein regelmäßig auf seiner Homepage

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